Viele glauben, gesunder Kot müsse immer gleich aussehen: fest, dunkel, perfekt geformt. Doch auch das ist ein Mythos, geboren in einer Welt, in der Futter aus der Fabrik kommt und jeden Tag gleich schmeckt, riecht und aussieht.

Ein gleichförmiger Haufen entsteht, wenn auch die Nahrung gleichförmig ist.

Wenn du frisch, saisonal und bunt fütterst, dann darf sich das auch zeigen.

Vielfalt rein = Vielfalt raus

Farbe, Geruch und Konsistenz verändern sich, je nachdem, ob Fleisch roh oder gegart wird, ob Knochen, Knorpel oder Weichteile enthalten sind, ob Gemüse püriert oder stückig ist.

Ein paar Beispiele:

  • Heller Kot: oft durch Knochen oder helles Fleisch.
  • Dunkler Kot: Meistens nach Rind, Beeren oder eisenreichen Zutaten.
  • Grünlicher Kot: Typisch nach viel Blattgemüse oder Kräutern.
  • Weicher Kot: nach sehr wasserreichen oder gegartem Futter.
  • Fester Kot: nach roh, ballaststoffarm oder knorpelreich.

Diese Unterschiede sind keine Unregelmäßigkeit, sondern ein Zeichen für lebendige Verdauung, dein Hund passt sich an, der Darm arbeitet und Mikroben reagieren.

Schleim ist kein Alarmzeichen.

Ein Schleimfilm am Kot sieht zwar ungewohnt aus, ist aber in der Regel ein Zeichen von Regeneration. Die Darmschleimhaut erneuert sich regelmäßig, alte Schleimschichten lösen sich, neue werden gebildet. Das ist wie ein Frühjahrsputz im Verdauungstrakt. Kritisch wird es erst, wenn Schleim über längere Zeit oder gemeinsam mit Blut auftritt, dann steckt meist eine Reizung oder Entzündung dahinter.

 Wann du aufmerksam werden solltest

  • Anhaltender Durchfall (mehr als 3-5 Tage)
  • Lang Anhaltende Verstopfung oder stark gepresster harter Kot
  • Schleim mit Blut, auffälliger Geruch, Apathie oder Futterverweigerung

Solche Symptome sind keine Anpassung mehr, sondern ein Hinweis, dass der Körper überfordert ist durch Stress, Krankheit oder falsche Futterzusammenstellung.

Gesunder Kot ist nicht perfekt, er ist lebendig. Er erzählt Geschichten über das, was im Inneren passiert: Verdauung, Entgiftung, Anpassung, Erneuerung.

Wenn du Vielfalt fütterst, darf sich Vielfalt zeigen. Lerne, den Kot zu lesen wie einen Spiegel des Inneren. Er zeigt dir nicht, dass etwas „falsch“ ist, sondern dass Leben arbeitet.