Warum dein Hund mit Körnern klar kommt?
Getreide ist nicht das Problem, das Urteil über Getreide ist eines geworden.
Kaum ein Thema spaltet die Hundewelt so sehr wie das Thema Getreide.
Darf ein Hund Getreide fressen?
Die Antwort ist einfach, wenn man sie sucht, anstatt sie zu verurteilen.
Getreide ist kein Gegner, keine Belastung, kein Irrtum.
Getreide ist ein ursprünglich gewachsener Teil der Ernährung bei Hunden.
Einer, der heute nicht nur missverstanden, sondern aktiv falsch dargestellt wird.
Hunde haben sich angepasst
Der Hund ist kein Wolf.
Selbst der Wolf ist kein reiner Fleischfresser.
Hunde leben seit Tausenden von Jahren an der Seite von uns Menschen, sie haben sich angepasst.
An das, was übrig blieb. An das, was gekocht wurde. An das, was nährt.
Diese Anpassung lässt sich heute auf genetischer Ebene nachweisen über das AMY2B-Gen.
Dieses Gen sorgt dafür, dass Hunde pflanzliche Stärke verdauen können. Nicht über den Speichel, wie wir, sondern über den Dünndarm. Die Fähigkeit zur Stärkeverdauung ist keine Schwäche sondern Ausdruck von Entwicklung und Evolution.
Der wahre Ursprung vieler Probleme
Die meisten Hunde reagieren nicht auf echtes, gutes Getreide.
Sie reagieren auf:
- auf minderwertige Abfallprodukte aus der Getreideverarbeitung
- auf Rückstände von Pestiziden
- auf genmanipulierte Hochleistungssorten wie konventionellen Weizen, Mais oder Reis
Was in herkömmlichem Hundefutter als „Getreideanteil“ deklariert wird, ist selten ein ganzes Korn. Es sind industrielle Nebenprodukte Trägerstoffe, Streckmittel, Füllstoffe.
Was fehlt sind Nährstoffe. Was bleibt, ist Misstrauen.
Misstrauen, das nicht dem Getreide gilt, sondern dem, was wir daraus gemacht haben.
Getreide wirkt wenn man es versteht
Getreide liefert nicht nur Energie, sondern auch Struktur.
Es kann beruhigend wirken, regulierend, unterstützend auf das Nervensystem und auf den Darm.
Nicht als Hauptdarsteller, nicht als billige Füllung. Vielmehr als Teil eines komplexen Systems.
In der ganzheitlichen Ernährungsberatung für Hunde ist Getreide kein Ausschlusskriterium, sondern ein Werkzeug, das bewusst gewählt und sinnvoll kombiniert wird.
Wer mit dem Finger auf „Getreide“ zeigt, zeigt selten auf das, worum es wirklich geht.
Es geht nicht um Gluten.
Es geht nicht um Körner.
Es geht um Verarbeitung.
Vielleicht ist es Zeit, nicht länger gegen Getreide zu argumentieren, sondern endlich wieder mit der Wirkung zu denken und zu füttern.